Wie Rauchen die Balance der Darmflora verändern kann

Rauchen ist weltweit als führender Risikofaktor für zahlreiche Gesundheitsprobleme bekannt. Während viele Menschen die Auswirkungen auf die Lunge und das Herz-Kreislauf-System verstehen, wird der Einfluss von Tabakkonsum auf den Darm oft unterschätzt. Wissenschaftliche Studien zeigen jedoch, dass Rauchen erhebliche Auswirkungen auf die Darmflora hat und dadurch das Verdauungssystem, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit beeinflussen kann.¹ Die gute Nachricht: Hier erfahren Sie auch, wie Sie in nur 25 Tagen mit dem Rauchen aufhören können.

Person greift sich mit beiden Händen auf den Bauch wegen Bauschschmerzen

Rauchen verändert die Zusammensetzung der Darmflora

Die Darmflora (Mikrobiom) ist ein komplexes Netzwerk aus Billionen von Mikroorganismen, die in unserem Verdauungstrakt leben und für die Gesundheit unerlässlich sind. Tabakrauch beeinflusst das Mikrobiom.2 Die Zusammensetzung der Darmbakterien bei Raucher*innen ist signifikant anders als bei Nichtraucher*innen.3

Erhöhtes Risiko für Entzündungen

Tabakrauch beeinflusst den Gastrointestinaltrakt und löst entzündliche Veränderungen im Darmtrakt aus.4 Ein gestörtes Mikrobiom kann nach und nach die Darmbarriere schwächen und Entzündungsprozesse fördern. Chronische Entzündungen können in weiterer Folge zur Entstehung von Karzinomen führen.5

Zusammenspiel der Darmflora mit dem Immunsystem

Die Darmflora spielt eine Schlüsselrolle für das Immunsystem. Durch das Rauchen entstehen oxidativer Stress und Entzündungsreaktionen, die die Immunantwort im Darm beeinflussen können. Eine gestörte Darmflora schwächt nach und nach das Immunsystem.6

Zusammenhang zwischen Rauchen, Darmflora und Stoffwechselerkrankungen

Eine ungesunde Darmflora kann sich nicht nur auf den Magen-Darm-Trakt, sondern auch auf den Stoffwechsel auswirken. Studien haben gezeigt, dass Raucher häufiger an Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes und Fettleibigkeit leiden.7 Die Veränderung der Darmflora durch Rauchen kann die Nährstoffaufnahme und den Stoffwechsel negativ beeinflussen und so langfristige gesundheitliche Folgen haben.8

Erholung der Darmflora nach dem Rauchstopp

Die gute Nachricht: Nach dem Aufhören mit dem Rauchen kann sich die Darmflora wieder regenerieren. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Mikrobiom-Diversität bereits nach wenigen Monaten verbessert.9 Eine Möglichkeit mit dem Rauchen aufzuhören ist Asmoken. Es handelt sich dabei um eine nikotinfreie Arzneimitteltherapie mit Tabletten, die über einen Zeitraum von 25 Tagen eingenommen werden. Mit Hilfe des Wirkstoffes Cytisin wird man dabei vom Nikotin entwöhnt.

 

1 Biedermann, L., Zeitz, J., Mwinyi, J., et al. (2013). „Smoking cessation induces profound changes in the composition of the intestinal microbiota in humans.“ PLoS One, 8(3), e59260.

2 https://www.springermedizin.de/gastrooesophageale-refluxkrankheit/radiologie/einfluss-des-rauchens-auf-den-gastrointestinaltrakt/23198956

3 Lee, S. H., Yun, Y., Kim, S. J., et al. (2018). „Association between cigarette smoking and gut microbiota: A population-based study.“ *Journal of Clinical Medicine*, 7(9), 282.

4 https://www.springermedizin.de/gastrooesophageale-refluxkrankheit/radiologie/einfluss-des-rauchens-auf-den-gastrointestinaltrakt/23198956

5 https://www.springermedizin.de/gastrooesophageale-refluxkrankheit/radiologie/einfluss-des-rauchens-auf-den-gastrointestinaltrakt/23198956

6 https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/koerper/immunsystem-uebersicht/darmflora-immunsystem

7 Karlsson, F. H., Fåk, F., Nookaew, I., et al. (2012). „Symptomatic atherosclerosis is associated with an altered gut metagenome.“ Nature Communications, 3, 1245.

8 Wu, G. D., Chen, J., Hoffmann, C., et al. (2011). „Linking long-term dietary patterns with gut microbial enterotypes.“ Science, 334(6052), 105-108.

9 Ghosh, T. S., Shanahan, F., OToole, P. W., & Jeffery, I. B. (2020). „Smoking cessation is associated with alterations in the gut microbiome.“ Gut Microbes, 11(5), 1230-1241.